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Aufbau und Funktionsweise

Wie ein kommerzielles Mobilfunknetz, das die meisten von uns täglich nutzen, besteht auch das BOS-Digitalfunknetz aus vielen verschiedenen Komponenten. Erfahren Sie hier, wie der Digitalfunk BOS aufgebaut ist und wie er funktioniert.

Quelle: BDBOS/Wilke

Das BOS-Digitalfunknetz erstreckt sich über ganz Deutschland. Im Wesentlichen setzt es sich zusammen aus dem Funk- und Zugangsnetz, dem Kernnetz sowie den Funkendgeräten.

Funk- und Zugangsnetz

Das Funknetz besteht aus einzelnen Funkzellen, die über das gesamte Land verteilt sind. Innerhalb jeder Funkzelle befindet sich – oft an zentraler Stelle – eine Sende- und Empfangsanlage mit Antennen: die Basisstation (TETRA Base Station, TBS). Von ihnen gibt es mehr als 5.000 Stück. Eine TBS verarbeitet ein- und ausgehende Sprach- bzw. Datenübertragungen innerhalb der Funkzelle, wo die Einsatz-, Sicherheits- und Rettungskräfte vor Ort im Einsatz sind.

Über das Zugangsnetz sind die Basisstationen an die Vermittlungsstellen angebunden.

Kernnetz

Zentrales Bindeglied des BOS-Digitalfunknetzes ist das Kernnetz. Hier sorgen 64 Vermittlungsstellen (Digital Exchange for TETRA, DXT) für den regionalen Datenfluss und die Weiterleitung von Sprache und Daten zwischen den Basisstationen eines Netzabschnittes.

Vier Transit-Vermittlungsstellen (Digital Exchange for TETRA Transit Type, DXTT) bilden wiederum die Bindeglieder zwischen den Vermittlungsstellen. Dies ermöglicht die überregionale Weiterleitung von Sprache und Daten.

Zum Kernnetz gehören außerdem die Systeme zur übergreifenden Verwaltung aller Endgeräte und Teilnehmergruppen sowie die Netzverwaltungszentren, die das gesamte BOS-Digitalfunknetz zentral steuern und überwachen.

Funkendgeräte

Die Einsatzkräfte sind über verschiedene Arten von Funkendgeräten an das BOS-Digitalfunknetz angebunden. Beispiele dafür sind Sprechfunkgeräte für Personen oder Fahrzeuge, aber auch Leitstellen. Mehr dazu erfahren Sie unter Endgeräte.

Wie ein Funkruf in der Praxis funktioniert

Im netzgebundenen Betrieb (Trunked Mode Operation, TMO) stellt ein Funkendgerät beim Einschalten zunächst eine Verbindung zur nächsten geeigneten Basisstation her. Spricht eine Einsatzkraft nach Drücken der Sprechtaste (Push-to-Talk, PTT) in ihr Endgerät, werden die Sprachinformationen über Funkwellen vom Endgerät zur Basisstation übertragen. Die Basisstation leitet diese kabelgebunden oder per Richtfunk weiter zu einer Vermittlungsstelle. 

Von dort gelangt der Funkruf direkt (bei überregionalen Funkrufen zusätzlich über eine Transit-Vermittlungsstelle und eine weitere Vermittlungsstelle in der Empfängerregion) in den Bereich des Zugangsnetzes, wo sich die Zielperson des Funkrufes aufhält. Hier wird die Sprachinformation von der Basisstation wiederum drahtlos auf das Endgerät übertragen. Bei Gruppenrufen können das auch mehrere Personen bzw. Endgeräte gleichzeitig sein.

Die Basisstationen senden im Oberband (auch Downlink genannt) im Frequenzbereich 390 – 395 MHz. Die Endgeräte senden im Unterband (der sogenannte Uplink) bei 380 – 385 MHz.

Im Direktbetrieb (Direct Mode Operation, DMO) können Einsatzkräfte auf lokaler Ebene Informationen direkt von einem Endgerät zum anderen senden. Der DMO hat eine begrenzte Reichweite und kommt als Rückfallebene zum Einsatz, falls das Netz einmal temporär nicht verfügbar ist.

Der überwiegende Teil der Frequenzen, die im Direktbetrieb genutzt werden, liegt im Frequenzband 406,1 – 410 MHz.

Fragen und Antworten

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Das BOS-Digitalfunknetz besteht, ähnlich wie ein kommerzielles Mobilfunknetz, aus vielen verschiedenen Komponenten.

Kernnetz

  • Systeme zur behördenübergreifenden Verwaltung aller Funkteilnehmenden und Teilnehmergruppen
  • Netzverwaltungssysteme, die das gesamte Netz zentral steuern und überwachen
  • Vermittlungsstellen und Transit-Vermittlungsstellen

Die Vermittlungsstellen (DXT) sind die Bindeglieder zwischen den einzelnen Basisstationen des BOS-Digitalfunknetzes in einer Region. Sie gewährleisten die Vermittlung der Sprache und die Weiterleitung von Kommunikations- und Steuerdaten zwischen den Basisstationen einer Region. Die Transit-Vermittlungsstellen (DXTT) bilden wiederum auf der übergeordneten Ebene die Bindeglieder zwischen den Vermittlungsstellen und gewährleisten so die überregionale Weiterleitung.

Funk- und Zugangsnetz

  • Basisstationen mit Funktechnik inkl. Antennen
  • Verbindungen der Basisstationen untereinander und der Basisstationen mit den Vermittlungsstellen

Leitstellen

  • Zentrale, in der Regel drahtgebundene Sprechplätze zur Koordinierung der BOS-Einsätze und Teilnahme an der gruppenbasierten Einsatzkommunikation

Funkendgeräte

  • Sprechfunkgeräte für Personen oder Fahrzeuge (HRT / MRT), Alarmempfänger (APRT) sowie festverbaute Sprechfunkgeräte (FRT) verschiedener Herstellerfirmen

Das BOS-Digitalfunknetz umfasst derzeit etwa 5.000 Basisstationen im Bundesgebiet. Mit diesen Basisstationen werden 99,2 Prozent der Fläche Deutschlands funkversorgt. Das Kernnetz umfasst 64 Vermittlungsstellen, vier Transitvermittlungsstellen sowie die beiden Netzverwaltungszentren, die für die Überwachung und die Steuerung des BOS-Digitalfunknetzes zuständig sind. Gleichzeitig sind etwa 1,2 Mio. Endgeräte im BOS-Digitalfunknetz registriert. Monatlich werden ca. 50 Millionen Funksprüche abgesetzt.

Das BOS-Digitalfunknetz setzt sich – wie alle zellularen Funknetze – aus einzelnen Funkzellen zusammen. Innerhalb einer Funkzelle befindet sich eine Sende- und Empfangsanlage, die sogenannte Basisstation. Diese verarbeitet die ein- und ausgehenden Gespräche bzw. die Datenübertragung innerhalb der jeweiligen Funkzelle. Wird ein BOS-Sprechfunkgerät eingeschaltet, so stellt es eine Verbindung zu einer geeigneten Basisstation des BOS-Digitalfunknetzes her. Für ein Funkgespräch werden – ebenso wie bei der Übermittlung von Daten – die Informationen durch Funkwellen vom Endgerät zur Basisstation übertragen und von dort kabelgebunden oder per Richtfunk weiter zu einer Vermittlungsstelle. Über die Vermittlungsstelle gelangt die weitergeleitete Nachricht wieder über eine Basisstation zu den Endgeräten der empfangenden Personen.

Eine Ausnahme bildet der sogenannte Direktbetrieb (DMO). Hier wird die Information direkt von einem Endgerät zum anderen gesendet, ohne dass bei der Übertragung auf die Netzinfrastruktur zurückgegriffen wird. Beim Direktbetrieb besteht jedoch eine deutlich begrenzte Reichweite der Informationsübertragung.

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