Als Netzbetreiberin bieten wir den Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben länderübergreifende Dienste für die tägliche Kommunikation an. Die Dienste werden von uns gemeinsam mit Bund und Ländern konzipiert und in die betriebliche Nutzung überführt. So stellen wir sicher, dass die operativ-taktischen Bedarfe von Einsatzkräften bestmöglich erfüllt werden. Da sich die Anforderungen über die Zeit ändern können, werden die Dienste regelmäßig weiterentwickelt und um neue Leistungsmerkmale ergänzt.
Gesteuert werden die Dienste und damit die individuellen Kommunikationsrechte über das Nutzereigene Management (NEM). Zu diesem Zweck können sämtliche Endgeräte, Rufgruppen und Leitstellen lageangepasst und gerätespezifisch mithilfe des NEM verwaltet werden.
Nachfolgend eine beispielhafte Auswahl von Diensten, die im Digitalfunk BOS zu den Kerndiensten gehören. Eine vollständige Übersicht und weitergehende Informationen zu den Diensten finden Sie in unserer FAQ.
Gruppenkommunikation
Mit dem Gruppenruf können Mitglieder einer Rufgruppe Funksprüche untereinander austauschen. Ein Funkruf wird dabei gleichzeitig von allen anderen Gruppenmitgliedern empfangen. Eine Einsatzkraft kann gleichzeitig mehreren Rufgruppen angehören. Um die Einrichtung und Zuordnung von Rufgruppen kümmert sich die jeweilige Leitstelle.
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Notruf und Hilferuf
Mithilfe der Notruftaste am Funkgerät kann eine Einsatzkraft einen Notruf absetzen. Laufende Gespräche werden dann unterbrochen und der Notruf erhält Vorrang. Gleichzeitig wird automatisch die aktuelle GPS-Position des Absenders übermittelt, damit die Person lokalisiert werden kann. Ein Hilferuf wird gegenüber anderen Gruppen- oder Einzelrufen dagegen nicht bevorrechtigt. Er dient einer Einsatzkraft dazu, z. B. Einsatzinformation oder Informationen zur Orientierung in fremden Einsatzgebieten zu beschaffen.
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Alarmierung
Geht bei einer Leitstelle ein Notruf ein, löst diese die Alarmierung aus, um die Einsatzkräfte zusammenzurufen. Die Einsatzkräfte erhalten in diesem Fall eine kurze Textnachricht oder eine numerische Kennung auf ihren Alarmempfänger. Mit der Alarmierungsnachricht können auch Details über den Einsatzort und die zu erwartende Lage übermittelt werden. Auch Sirenen können über den Dienst Alarmierung angesteuert werden.
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Kurzdatendienst
Mit dem Kurzdatendienst (Short Data Service, SDS) lassen sich taktische Statusnachrichten und Kurzdatennachrichten versenden. Eine Statusnachricht besteht aus einer fünfstelligen Zahl. Empfängt ein Endgerät einen solchen Status-Code, zeigt es den zugehörigen Statustext an. Mit Kurzdatennachrichten können z. B. Textnachrichten, Positionsdaten oder Alarmierungsnachrichten übertragen werden.
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GPS-basierte Ortung
Über ihre Endgeräte können Einsatzkräfte die eigene Position übermitteln. Bestimmt wird diese mithilfe des Navigationssatellitensystems GPS (Global Positioning System). Bei Notrufen werden die Ortsberichte automatisch übermittelt.
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Verschlüsselung
Im Digitalfunk BOS werden Sprache und Daten doppelt verschlüsselt. Der zugrundeliegende TETRA-Standard verschlüsselt die Strecke zwischen Funkgerät und Basisstation. Die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung sorgt dafür, dass der Informationsaustausch über die gesamte Strecke vom Sender bis zum Empfänger – unabhängig vom genutzten Übertragungsweg – geschützt ist. Dadurch können Dritte den Funkverkehr weder abhören noch manipulieren.
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Breitbanddienste
Künftig wird Breitbandkommunikation auch bei Sicherheits- und Rettungskräften eine immer wichtigere Rolle spielen. Deshalb engagieren wir uns bei der Standardisierung künftiger einsatzkritischer Breitbanddienste. Dies umfasst einsatzkritische Sprache über LTE/5G mit Gruppenkommunikation und darauf aufbauenden Diensten (MCPTT), verschiedenste Datenübertragungen (MCData) und die Übertragung von Bewegtbildern (MCVideo).